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  • AutorenbildChristoph Kraus

Verliebt, verlobt, verheiratet?

Ja, ich will – das Standesamt wieder nach Eggstätt zurückholen! Seit dem 01. Januar 2023 ist das Standesamt nach Bad Endorf ausgelagert. Das bedeutet, dass der Bürgermeister als Wahlbeamter zwar noch Eheschließungen durchführen darf, aber alle anderen Aufgaben eines Standesamtes in Bad Endorf erledigt werden. Für Beurkundungen müssen die Eggstätterinnen und Eggstätter nach Bad Endorf fahren – und haben dann auch das Siegel der Nachbargemeinde zum Beispiel in ihrer Eheurkunde und nicht unser Eggstätter Wappen. Die Trauung an sich ist damit nur noch ein rein zeremonieller Akt – mit den behördlichen Aufgaben eines Standesamtes hat das nichts mehr zu tun.


Aber für das Selbstverständnis unserer Gemeinde bedeutet das Standesamt mehr, als nur die Möglichkeit, Hochzeiten zu schließen. Es ist das Herzstück einer eigenständigen Kommunalverwaltung, selbstständig Beurkundungen durchführen zu können. Das Aufrechterhalten des Standesamtes ist eine der Kernaufgaben einer Gemeinde – es abzugeben bedeutet für mich gleichzeitig ein Stück Eigenverwaltung aufzugeben. Das Standesamt gehört genauso zu Eggstätt, wie die Trägerschaft über den Kindergarten oder das Betreiben unserer kommunalen Kläranlage. Mit jedem „Outsourcing“ verlieren wir ein Stück unserer Eggstätter Identität und Selbstständigkeit.


Die angespannte Personalsituation darf für so eine Zukunftsentscheidung wie die Auslagerung des Standesamtes nicht ausschlaggebend sein. Genauso wenig wie die räumlichen Gegebenheiten. Seit Jahren kann der Sitzungssaal aus Brandschutzgründen nicht mehr ordentlich genutzt werden. Hier braucht es endlich eine Lösung. Für mich gehört der Sitzungssaal (genauso wie ein Trauungszimmer und das Standesamt an sich) zurück ins Rathaus, denn er wird neben Gemeinderatssitzungen auch für Besprechungen (intern wie interkommunal), Ausschusssitzungen oder Informationsveranstaltungen benötigt. Eine Auslagerung des Sitzungssaales (wie seit drei Jahren in die Aula der Grundschule) ist schon deshalb problematisch, weil extern die IT-Infrastruktur nicht im benötigten Umfang und auch datenschutzrechtlich gesichert vorhanden ist. Außerdem frisst das ständige Auf- und Abbauen des Sitzungsraumes oder des Trauungszimmers im Haus des Gastes die zeitlichen Kapazitäten unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf.


Egal ob Standesamt, Sitzungssaal oder Trauungsraum – wir müssen klar festlegen, was unsere Aufgaben sind und wie wir sie im Sinne der Eggstätterinnen und Eggstätter bestmöglich umsetzen.







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